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Warum gerade Eho-Altissa Kameras? 
Die Kleinbildkamera Altix fasziniert mich schon seit über 10 Jahren durch ihre Kompaktheit. Eine Kamera, welche vor 65 Jahren konstruiert und nahezu 20 Jahre nach dem gleichen Prinzip gebaut wurde. 
Das Modell Altix V liegt wie manche moderne Digitalkamera in der Hand und bietet durch die vorhandenen Wechselobjektive von Meyer Görlitz und Carl Zeiss Jena die besten Voraussetzungen, um gestochen scharfe Bilder zu schießen. 
Der aufsteckbare Sucher, den es als Zubehör gab, ist bei einer Kleinbildkamera dieser Zeit sehr nützlich. Zwar fehlt Manchen sicherlich die Elektronik, aber wie sagt man so schön: wenn Sonne lacht nimm Blende 8, den Rest macht das Labor. 
Ja und wenn man mit Altissa anfängt, dann kommt man irgendwann zu den kleinen schwarzen Kisten. Die fand ich hässlich. Aber mit diesen schwarzen Boxkameras ging ja alles los. 
Die Kinder bekamen für gute Leistungen in der Schule die blaue "Schulprämie" von AGFA. Die HJ bekam von Zeiss Ikon die Baldur oder von Beier die Box mit Raute. Und Muttern holte sich vielleicht von EHO die "Spinatbox", weil die doch so gut zum Garten passte.
Emil Hofert prägte schon lange vor dem Volkswagen und dem Volksempfänger 1930 den Begriff "Volkskamera"
Diese Kameras gab es von der kleinen Box fürs Kind  (Baby-Box), bis zur großen Box für die Eltern. 

 Ihr Thomas Häfner                März 2004
 

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Die zur Firmengeschichte aufgeführten Daten stammen von Gloria Meyer, Gerold Türcke, Hans-Dieter Götz und Herbert Blumtritt und meinen eigenen Recherchen aus den Technischen Sammlungen, dem Sächsisches Staatsarchiv + Stadtarchiv Dresden.
Vielen Dank für die Unterstützung, besonders auch bei Herrn Tamas Varga. 

Angefangen hat es mit Richard Knoll. Er war ein Kaufmann und gründete 1892 sein Photo Spezialhaus. Der 1904 gegründeten Firma "Photographische  Manufaktur Richard Knoll" gab er seinen Namen und schied nach einem Jahr wieder aus. Sein Photohaus bestand bis in die 30-iger Jahre

Emil Hofert war eigentlich Besitzer eines Zigarettengeschäfts in Dresden und bastelte nebenbei, unweit von den großen Dresdner Kamerawerken, in seiner kleinen mechanischen Werkstatt. Die Box hatte ihn so fasziniert, das er Knolls Firma übernahm, um nun selbst Kameras herzustellen.

Später arbeitete der Mechaniker Karl Heinrich Altmann bei ihm. Er war "konstruierender" Mechaniker und baute mit der Altissa Box 200,
quasi einen Film mit Gehäuse. Die 6x6Kamera nutzt die Größe des Gehäuses optimal aus.

Sein Sohn Berthold absolvierte in den "goldenen" 20-iger Jahren eine kaufmännische Ausbildung (unter anderen in England).  Der junge Altmann genannt, Bobbi , war ein sehr intelligenter, vielseitig interessierter und lebenslustiger Mensch. Es war die Zeit der Kaffeehaus-Musik und big bands. Berthold  spielte Banjo und Klaviere in einer Dresdner Musikkapelle. Der Einfluss von Vater Altmann in der Firma, muss zu dieser Zeit schon sehr groß gewesen sein. So holte er Berthold in die Firma, er wollte ihm Verantwortung übergeben.

Im Oktober 1934 bestellte man Berthold Altmann zum Geschäftsführer, bevor er im Januar 1935 die Firma übernahm.

Seine perfekten Englischkenntnisse waren sicherlich der Grund für den starken USA-Export. Einen großen Teil aller Altiflex, Stereo- und Babyboxen findet man heute dort.

Vater und Sohn waren wie Feuer und Wasser,  nur eines hatten beide gemeinsam: "Sie liebten beide die Frauen". Als Karl Heinrich Altmann aus der Firma ausschied, stellte er Berthold einen guten Prokuristen zur Seite.

Die Konstruktionen wurden von ihm nur vor Produktionsbeginn begutachtet. Altmann
kümmerte sich mehr ums Kaufmännische. 

Im Dezember 1950 verließ er mit seiner Freundin Dresden, im Gepäck waren mehrere hundert Kameras.

Kurz vor Weihnachten im Dezember 1951 wurde ein Abwesenheits-Urteil gegen Berthold Altmann wegen Verbrechen nach der Wirtschaftsstrafverordnung vom 23.September 1948 erlassen. Das Urteil betrug vier Jahre Zuchthaus und Vermögenseinziehung, für die Republikflucht und Mitnahme seiner Kameras.

Im Rechtsträgernachweis des Ministerium des Inneren vom April 1952 heißt es:
 "Die Vereinigung Volkseigener Betriebe - Optik - Jena, Carl-Zeiss-Str.1 ist mit Wirkung vom 01.01.1952 Rechtsträger des Grundbesitzes der Firma Altissa Camera -Werk Berthold Altmann Dresden A 16."

Nach seiner Flucht im Dezember 1950 arbeitete Berthold Altmann bei den Firmen ASCANIA in Berlin, ISCO Feinoptische Werke Osterrode, WIRGIN in Wiesbaden, MONTHANUS in Solingen und STEINHEIL in München als Technischer Berater Konstruktion

Kurz nach seinen 68 Geburtstag stirbt Berthold Altmann am 15. März 1975 nach  schwerer Krankheit in Frankfurt am Main. Sein Grab befindet sich in Neuss.

Nach Dresden konnte er zu DDR-Zeiten nicht wieder fahren, so konnte er auch seine uneheliche Tochter vor seinem Tod nicht mehr treffen.

Aber sie erwirkte im 41 Jahre nach Urteilsverkündung eine Rehabilitierung Berthold Altmanns. Grund dafür ist: " Die Wirtschaftsstrafverordnung vom 23. Sept.1948 ist rechtsstaatwidrig. Sie gehört zu den Wirtschaftstrafgesetzen der DDR, die Schutzgesetze des politischen Machtsystems waren,..."  

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

  

Auf diesen Seiten gibt es Informationen zu den Boxen der Firma Emil Hofert (EHO) und den Kameras aus dem daraus entstandenen Altissa-Werk. Da durch den Vertriebsweg Emil Hoferts Boxen für verschiedene Händler hergestellt wurden, Boxen mit Namen wie: 
 
NEBO, Fotam, AKO, RECORD, Rilo

sind schon in diesem Bereich "unzählige" Versionen der Modelle entstanden. 
Wenn man sich die Vielzahl der Boxen ansieht, kann man E. Hofert als den "heimlichen" Boxen-König von Dresden bezeichnen. Emil Hofert lebte im Gegensatz zu anderen Herstellern aus Dresden "nur" vom Bau seiner Boxen. Die Qualität der Kameras war gut, wenn man heute eine der seltenen Eho Boxen findet, ist sie meistens in einem erstaunlich guten Zustand. Einige Boxen (meistens "Händlerboxen") besitzen eine "stoffartige" Belederung (Stichwort Belederung fein), diese kann manchmal ziemlich abgenutzt sein. 

Eine "dunkelfarbige" Eho Box (siehe 
Götz Box - Cameras
) sieht aus, als wäre eine dunkelgrüne Belederung mit schwarzer Schuhcreme  bearbeitet wurden. 

Hatten die Hersteller mitbekommen, dass man auf diesen farbigen Stoffbelederungen den Schmutz zu schnell sieht? Ist das vielleicht der Grund für diese mysteriöse dunkelfarbige Box?

Durch Engpässe in der Materialwirtschaft (wie man zu sagen pflegte)
entstanden nach dem Krieg eine Vielzahl von Altix-Versionen, die Frage ist hier, wo beendet man die Suche nach Unterschieden???

Da es keine Firmenunterlagen mehr gibt, habe ich lange versucht, an Hand der Kameranummer einen Altix - Stammbaum aufzubauen. Immer wieder aber tauchen Kameras auf, welche in die Reihenfolge nicht passen.  Ich kann es mir nur durch diese Engpässe erklären, das manchmal in die Kiste mit Restbeständen gegriffen wurde und wieder mal der Plan erfüllt wurde . 

Da ich in den letzten 10 Jahren einige hundert Kameras dieser Firmen in den Händen hatte, versuche ich hier einen Online-Katalog zum Thema EHO-Altissa zu erstellen. Ich freue mich über jeden Hinweis, vielleicht kann ich mit Ihrer Hilfe (Informationen, Fotos, Dokumente), diesen "Katalog" in Zukunft noch weiter ausbauen. 

Die angegebenen Preise sind Richtwerte 
(Erhaltungszustand B nach Kadlubek) und gelten für gut erhaltene Kameras mit geringen Gebrauchsspuren. Die Preise sind durch Infos aus Katalogen, Auktionen, Kamerabörsen und nicht zuletzt durch die Häufigkeit entstanden.

Wenn z.B. eine Box #110 in 5 Jahren einmal auftaucht, dann habe ich sie von der Häufigkeit mit 1 bewertet. Bei Ebay ging diese Box letztes Jahr mit Porto für ca. 65 Euro aus dem Rennen. Das Glück war auf des Käufers Seite, die Box war unbezeichnet 
(Bezeichnung z.B. als Box B der Foto-Union). 

Nach meinen Preisrecherchen denke ich, Ebay-Preise liegen ca. 30-40 % unter den Katalogpreisen. Man kauft oft die Katze im Sack, aber der Preis ist MEISTENS OK.
Bei sehr seltenen Stücken, merkt man was WWW bedeutet. Bei diesen Auktionen schauen Ebayer aus der ganzen Welt auf das rare Stück und die Preise können in letzter Minute in astronomische Höhe steigen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

         

 

 

 

 

Das Zubehör beschränkt sich zum größten Teil auf die Altix-Modelle.

Es gibt neben Wechselobjektiven einen Aufstecksucher 35mm mit Aufsteckmasken 50 und 90 mm, dieser Aufstecksucher wurde später mit Federbügel auch für die Belplasca Stereo-Kamera gefertigt.

Selten zu finden ist die Altix III als Mikroskop-Altix, sowie die von der Firma ALDO hergestellten Mikroskope.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Bedienungsanleitungen sind fast nur für die Altix-Modelle zu finden.

Außer dem Buch von Dr.W.G. Heyde 
Altix - Kamerad für alle Tagen (welches in 2 Auflagen erschien), gab es nichts zum Nachschlagen, so entstand die Idee dieser Seite. In dieser Zeit erschienen dann doch zwei sehr interessante Bücher:  

 

 

Herbert Blumtritt
Kameras aus Dresden
Lindemanns Verlag 2000


Zur Vervollständigung meines Archivs, suche ich Bedienungsanleitungen, Prospekte, Werbung und  Anzeigen.

Mein Ziel ist es, die noch zu digitalisierenden Papiere zusammen mit meiner Datenbank auf eine CD zu brennen. Über Hinweise Fehler und Ergänzungen auf dieser Seite würde ich mich sehr freuen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 






Wegen des oben beschriebenen Vertriebswegs über große Händlernetze wie z.B. Kaufhof und  Foto Union, werden Prospekte aus der Vorkriegszeit sehr selten sein.

Die Händler mussten Eigeninitiative ergreifen, wie man aus dem Beispiel der 
Box # 182 aus den USA
sehen kann. 

Wenn Sie noch über  Anzeigen, Prospekte oder ähnliches verfügen, wäre ich über eine Kopie oder einen Scan sehr dankbar.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 














Neben Links rund um Kameras, Blitzgeräte, Belichtungsmesser und was sonst noch unter Photographica fällt, gibt es noch Musik und Technik.
Außerdem gibt es noch einen Link zu einen meiner Namensvetter.